Lars Bygdén mit neuem Album Ende November 2013

In Deutschland ist er ein Newcomer; einigen hierzulande vielleicht bekannt durch sein Duett mit der norwegischen Sängerin Ane Brun; er schrieb und sang mit ihr den Song „This Road“ auf deren Album Duets. In seinem Heimatland Schweden hat er bereits eine beachtliche musikalische Biographie. Mit der Band The Thousand Dollar Playboys veröffentlichte er 1999 – finanziell unterstützt von Peter Svensson (The Cardigans) – sein erstes Album; die Band wurde als diejenige gefeiert, die den Schweden erstmals „Alt-Country“ nahebrachte. Zwei Album-Veröffentlichungen später im Jahr 2003 löste die Band sich auf und hatte Bygdén das nötige Vertrauen in seine Fähigkeiten als Songschreiber und Arrangeur gegeben, um eine Solokarriere zu starten. Sein erstes Soloalbum Trading Happiness for Songs erschien 2005 und gewann auf Anhieb den schwedischen „Manifest Award“ als bester Singer/Songwriter.

Mit seinem dritten Soloalbum LB – dem ersten, am 29.11.2013 hierzulande über Westpark Music im Vertrieb von Indigo veröffentlichten – legt Lars Bygdén sein bislang stärkstes Werk vor – mit opulenten Arrangements, wunderbar warm klingenden Sounds und entwaffnend ehrlichen Texten. Produziert wurde das neue Album von Tobias Fröberg (u. a. Ane Brun, Rebekka Karijord), der sonst eher mit Indie-Pop und Folk in Verbindung gebracht wird. Eine ganz bewusste Entscheidung, wie Bygdén ausführt: “Since I started up in the Playboys I’ve been labelled alt-country. But if you listen to my music you might hear that I’ve listened as much to Nick Cave and David Bowie as I have to alt-country”.

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Der Album-Opener „The Hole“, bei dem Christian Kjellvander die Backing Vocals singt, zeigt eine Facette des Albums: intensiv, einsam, verträumt und etwas verloren oder „lonesome“ wie ein Song von Townes Van Zandt, aber mit einer noch dunkleren Prise Skandinavien versehen als es Texas jemals sein könnte. Eine weitere Facette präsentieren die beiden Duette mit der Nashville-Legende Sharon Vaughan, die als Songschreiberin für Willie Nelsons Nummer-Eins-Hit “My Heroes Have Always Been Cowboys” bekannt wurde. Darunter ist das düster-majestätische Stück „Nothing To Say“, das Sharons und Lars‘ Stimmen auf direktem Weg in die Grand Ole Opry trägt. Die Auswahl von Syd Barretts Song „Dark Globe“ als Coverversion auf dem Album dagegen verweist auf Bygdéns Teenagerzeit mit seinem Hang zu Psychedelia. “A band we mentioned a lot through the recording process was Pink Floyd,” sagt Bygdén, “and we thought about their sound quite a lot. They were inspirational sound wise.”

Eine große Bandbreite an musikalischen Einflüssen also, die Lars Bygdén in die Arbeit an seinem neuen Album einfließen ließ – aber der wichtigste Faktor für ihn ist und bleibt: “I always write from the heart. I think it’s the only way I can do it.”

Tourdaten 2014:
20.05.2015 Halle/Saale / Objekt 5
22.05.2015 Ulm / Charivari

Hintergrund:
Lars Bygdén stammt aus Sundsvall, einer typischen Arbeiterstadt im Norden von Schweden und schnupperte als Teenager erste Musikerluft mit den psychedelischen, dem Madchester-Sound nahe stehenden Rockbands Magic Broom und später Shades of Orange. Als er den Southern Rock und im Besonderen die Band Lynard Skynard für sich entdeckte, entwickelte der junge Gitarrist eine damals sehr unmodische Liebe für Americana, die ihn schließlich zu Willie Nelson, Merle Haggard und der Musik brachte, die ihn am meisten berührte.

Als Bygdén nach seinem Studium Ende der 90er Jahre zurück nach Sundsvall zog, wusste er genau, was für eine Band er als nächstes gründen wollte – und welche Musiker ihm dabei helfen würde: “There were no musicians my age that knew how to play country music so I hand-picked the finest of them so they could learn.”

Von der schwedischen Musikpresse gefeiert und finanziell unterstützt von Peter Svensson (The Cardigans) wurde seine Rockband The Thousand Dollar Playboys eine kleine Sensation in seinem Heimatland. 1999 veröffentlichte das Quintett das Album The $ 1000 Playboys und 2001 folgte Stay – beide auf dem Label Massproduktion aus Sundsvall und die Band wurde als diejenige Band gefeiert, die erstmals Alt-Country nach Schweden brachte – laut Bygdén mit einem bis heute anhaltenden Einfluss auf die Musikszene in Schweden: “If you listen to Swedish music nowadays, there are many parts of country that you can hear that you couldn’t hear in the 90s”.

2003 zerbrach die noch junge Band unter einem immensen Erwartungsdruck, aber die Erfahrung mit den Playboys hatte Bygdén das nötige Vertrauen in seine Fähigkeiten als Songschreiber und Arrangeur gegeben, um eine Solokarriere zu starten. Bygdén sagt über diesen Schritt: “It was so natural that I did it, I remember having been quite tired being the leader of the band. It was liberating”, fügt er mit einem Lachen hinzu, “just to have me as the only problem.”

Lars Bygdéns erstes Soloalbum Trading Happiness for Songs wurde 2005 veröffentlicht und bekam nicht nur sehr gute Kritiken, sondern er gewann dafür auch den schwedischen Manifest Award als bester Singer/Songwriter. Aber erst 2009 mit dem zweiten Soloalbum Family Feelings fand er seine ganz eigene, unverwechselbare Stimme – und das unter extrem schwierigen persönlichen Umständen. Im Spätsommer 2007 wurde bei Bygdéns langjähriger Lebenspartnerin Krebs diagnostiziert und die lange Zeit ihrer Behandlung wurde für beide zur düstersten Zeit ihres Lebens, die sich auch auf Bygdéns Songwriting auswirkte. “It was a really terrible time,” erinnert er sich. “The whole vibe of the album is really dark.”

Die Behandlung war zum Glück erfolgreich. „The most positive thing that’s ever happened to me“ sagt Bygdén dazu, aber trotzdem bringt er aus der dunklen Zeit in seinem Leben eine gewisse Angstlosigkeit mit, auch die tieferen und schattigeren Teile seiner Persönlichkeit und seiner Erfahrungen zu erforschen: “At least two thirds of the new songs are in minor keys. It’s how I’ve started writing songs now – as soon as I pick up a guitar there’s a minor chord there.”

Pressestimmen zu LB:
”With LB Lars Bygdén makes his strongest album yet” 8/10 – Pierre Hellqvist, Sonic

“Swedish americana doesn’t get any better” 4/5- Markus Larsson, Aftonbladet

”Pristine and professional, dark and moving without being overly sentimental, it perfectly compliments the oncoming winter nights.” 7/10 – americana.uk

Alben:
2005 Trading Happiness for Songs
2009 Family Feelings
2011 Songs I Wrote – A Collection 1996-2011 (Doppelalbum)

Weitere Informationen:
http://www.larsbygden.com/
http://www.facebook.com/larsbygdenofficial

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