2013 hat das Label Knitting Factory Records den Gesamtkatalog von Fela Anikulapo Kuti wiederveröffentlicht. Fast 50 Alben wurden auf insgesamt 26 CDs mit neuem Artwork und Track-By-Track-Kommentaren des Afrobeat-Historikers Chris May ausgestattet. Dazu kamen die Compilations The Best Of The Black President (Vol 1 und 2) und das Box Set The Complete Works. Später folgten Vinyl-Re-Releases, darunter ein von Brian Eno kuratiertes Box-Set.
Nun folgen aufgrund der hohen Nachfrage sechs weitere Titel aus dem umfangreichen Katalog auf Vinyl. Mit Fear Not For Man (1977), Beasts Of No Nation (1989), Everything Scatter (1975), Roforofo Fight (1972), Alagbon Close (1974) und Na Poi (1976) werden am 16. Oktober sechs der wichtigsten Alben das erste Mal seit ihrer Erstveröffentlichung in den 1970er und 1980er Jahren neu aufgelegt. Sie sind mit dem Original-Artwork von Lemi Ghariokwu, neuen Liner Notes von Chris May und einem Downloadcode ausgestattet.
Im August wurde die Website http://fela.net/ relauncht. Sie ist als Hommage an Fela gedacht und erzählt anhand von Anekdoten, Blogs, Features, Photographien, Videos und Felas Musik durch die Augen von Freunden und Weggefährten seine Geschichte.
In London findet darüber hinaus zu Felas Geburtstag am 15. Oktober eine „Felabration“ im Atrium der British Library aus Anlass der Ausstellungseröffnung von “West Africa – Word, Symbol, Song” statt. Auftreten wird u.a. das Dele Sosimi Afrobeat Orchestra sowie eine Reihe an Special Guests. Weitere Informationen zum Event gibt es hier: http://www.bl.uk/events/late-at-the-library-felabration.
Hier nun der Überblick über die Vinyl-Wiederveröffentlichungen:
Fear Not For Man (Fela Kuti & Africa 70)
(KFR2028-1)
Das Titelstück „Fear Not For Man” klingt wie ein Work-In-Progress, das durch den Angriff von 1000 Soldaten auf Felas Kalakuta Republic-Grundstück im Jahr 1977 jäh unterbrochen wurde. „Palm Wine Sound“ dagegen ist ein von Highlife inspiriertes Instrumental, bei dem der US-amerikanische Jazztrompeter Lester Bowie zu hören ist, während Tunde Williams aus dem regulären Line-Up das Trompeten-Solo übernimmt.
Side A/ Track 1: Fear Not For Man
Side B/ Track 2: Palm Wine Sound (Instrumental)
Beasts Of No Nation (Fela Kuti & Egypt 80)
(KFR2043-1)
Beasts Of No Nation wendet sich gegen die Korruption und Unterdrückung im postkolonialen Afrika. Das Album richtet sich gleich gegen mehrere Ziele, die vereint dabei sind, „Afrikaner zu versklaven“. Darunter sind das Regime in Nigeria, das südafrikanische Apartheidsregime von P.W. Botha, Margaret Thatcher, Ronald Reagan und die unwirksame Arbeit der Vereinten Nationen. Aber nicht nur im Text, auch im Cover Artwork von Ghariokwu Lemi sind Botha, Thatcher und Reagan als „Beasts and Devils“ verewigt.
Side A/ Track 1: Beasts of No Nation (Instrumental)
Side B/ Track 2: Beasts of No Nation (Vocal)
Everything Scatter (Fela Kuti & Africa 70)
(KFR2013-1)
Im Text von „Everything Scatter” wird die nigerianische Gesellschaft durch die Metaphern und Mikrokosmen eines angeblichen Streits zwischen Passagieren einer Busfahrt durch Kalakuta porträtiert. Einer der Passagiere bringt die üblichen Establishment-Anschuldigungen gegen Fela vor – dass er und seine Anhänger Gras rauchende politische Unruhestifter, Hooligans und Prostituierte seien. Ein anderer Passagier verteidigt Fela – es sei besser Gras zu rauchen als Alkoholiker zu sein, ein politischer Unruhestifter zu sein sei besser als seine Seele zu verkaufen. Ein Tumult bricht aus und der Fahrer bringt den Bus zu einer Polizeiwache. „Uniform start to yab“, singt Fela, „bring me the Fela people, make I lock am (and) charge am for court, before I shut am big mouth for am, before I hand am to mosquito.” Das letzte Bild bezieht sich auf nigerianische Gefängnisse, die oft mit voller Absicht neben Sümpfen platziert wurden.
Side A/ Track 1: Everything Scatter
Side B/ Track 2: Who No Know go Know
Roforofo Fight (Fela Kuti & Africa 70)
(KFR2006-1)
In „Roforofo Fight” nutzt Fela ganz bewusst ein ‚Broken English’ – authentisch und nahe bei den Menschen. Hier wird auch seine Liebe zu Metaphern sicht- und hörbar. Es geht um einen Streit in einer Straße von Lagos und Fela nutzt ihn, um intolerantes, brutales menschliches Verhalten im Allgemeinen darzustellen. In „Go Slow“ wiederum werden die durch Staus verstopften Straßen von Lagos zu einer Metapher für den politischen und sozialen Zusammenbruch.
Side A/ Track 1: Roforofo Fight
Side B/ Track 2: Go Slow
Alagbon Close (Fela Kuti)
(KFR2011-1)
Auf Alagbon Close findet man das erste Aufblühen des Afrobeat als Musik und als politische Philosophie. Hier kommen Felas unverkennbare Afrobeat-Elemente so vereint zusammen wie noch nie zuvor auf einem Album. Alagbon Close in Lagos war die Zentrale der nigerianischen Kriminalpolizei und so ist der Text eine Konfrontation mit der Exekutive des nigerianischen Staats.
Side A/ Track 1: Alagbon Close
Side B/ Track 2: I No Get Eye For Back
Na Poi (Fela Kuti & Africa 70)
(KFR2021-1)
Der Song „Na Poi” wurde bei Erstveröffentlichung von der Nigerian Broadcasting Company nicht gespielt, was ihm eine ungeheure Publicity einbrachte und ihn auf ungewollte Weise zum Hit machte. Der Ausdruck „Na Poi“ bedeutet wörtlich „Dinge werden kollidieren“ und im Text beschreibt Fela sehr genau, was Männer und Frauen im Bett so treiben. „You No Go Die… Unless“ mit seinem dringlichen, unruhigen Rhythmus ist zu gleichen Teilen von James Brown beeinflusster Funk wie Afrobeat und erinnert an Felas Aufnahmen mit Koola Lobitos 1969 in Los Angeles.
Side A/ Track 1: Na Poi (Part 1)
Side B/ Track 2: Na Poi (Part 2)
Side B/ Track 3: You No Go Die … Unless
Weitere Informationen zu:
Fela Kuti
Website: http://fela.net/
Twitter: @felakuti
Facebook: http://www.facebook.com/felakuti
YouTube: http://www.youtube.com/Fela
Knitting Factory Records
Website: http://www.knittingfactoryrecords.com
Twitter: @knitrecords
Facebook: http://www.facebook.com/knitrecords
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