Neues Album des skandinavischen Jazzquartetts Fattigfolket bei Ozella Music

Mit seinem neuen Album legt das junge schwedisch-norwegische Jazzquartett Fattigfolket nach zwei Veröffentlichungen in seiner derzeitigen Wahlheimat Dänemark nun sein erstes international über Ozella Music veröffentlichtes Album vor. Die vier Skandinavier haben allerdings schon so einige internationale Beachtung gefunden: das JimDangles Jazz-Ensemble von der US-amerikanischen Westküste hat z. B. schon früh Kompositionen von Fattigfolket in sein Repertoire aufgenommen.

Wie der Name des Albums Park schon andeutet, geht es in allen Kompositionen des neuen Albums um Parks, die die vier Musiker in der Besetzung Gunnar Halle – Trompete, Hallvard Godal – Saxofon und Klarinette, Putte Johander – Bass und Ole Morten Sommer – Schlagzeug im Epidemin Studioom Göteborg und im Dynalyd Studio in Oslo eingespielt haben.

Fattigfolket, was auf Norwegisch „arme Leute“ bedeutet, empfinden Parks auf ihren Tourneen als lebensnotwendige Fluchtorte, um ihre Batterien in den grünen Oasen auftanken zu können, die Gedanken zu ordnen und sich wenigstens für ein paar Stunden in einem Leben abseits der Bühne zu bewegen. Die Eindrücke aus den jeweiligen Parks – die die Musiker mit Ausnahme des Innocentiaparks in Hamburg, der Titelgeber eines Romans des in Hamburg lebenden norwegischen Schriftstellers Ingvar Ambjørnsen ist, besucht haben und deren Namen sie einfach mochten – setzten die vier Musiker zum Teil direkt vor Ort um oder nahmen sie mit ins Studio, wo die Kompositionen und Improvisationen dann aufgenommen wurden.

Dabei überträgt das Quartett nicht einfach linear seine visuellen Eindrücke in Klänge. Vielmehr übersetzen sie potentiell komplexe Emotionen in Werke, die zwar von einer prägnanten Unmittelbarkeit sind, in denen aber auch immer wieder Details zum Vorschein kommen, die Auge und Ohr eines oberflächlichen Betrachters verborgen bleiben. Die Berliner Pfaueninsel kommt beispielsweise erstaunlich lebendig und energiegeladen daher, während der belebte Nürnberger Marienberg Park sich hier von seiner eher intimen Seite zeigt.

Eingebettet in diesen Rahmen aus subtilen Kontrasten widmen sich Fattigfolket den Faktoren, die ihre Musik ausmachen: Stimmung, Melodie und Farbe. Die Songwriting-Achse von Saxophonist/ Klarinettist Hallvard Godal und Basisst Putte Johander tastet sich dabei einfühlsam von langsamen, verführerischen Grooves bis hin zu den spröden, düsteren Akustik-Figuren von „Innocentia Park“ vor.

Alle Stücke profitieren von der elastischen Interaktion zwischen Godal und Trompetenspieler Gunnar Halle: Statt sich in traditionelle Solo-Rollen zu fügen, überdenken die beiden ununterbrochen ihre eigene Position in der Gruppe, ordnen sich in einem Moment als harmonische Stütze für den anderen unter, nur um sich im nächsten in spannungsgeladenen Duos zu duellieren. Dank dieses ständigen Wandels vermeidet Park erfolgreich die Klischees konventioneller Jazz-Balladen-Sammlungen: Fattigfolket interessieren sich nicht so sehr für musikalischen Impressionismus, sondern für innere Stille.

„Ein großes Publikum zu begeistern ist für die vier Skandinavier kein Problem. An irgendwelche Genre-Zwänge halten sich die vier Musiker nicht, sie bewegen sich völlig ungezwungen, oft verspielt disharmonisch, auf allen Feldern des Jazz, verlieren aber nie den musikalischen Boden unter den Füßen. So folgt man ihren originellen, gut austarierten Impro-Linien gern. Ein noch wenig bekanntes Quartett, dem man ein gutes, treues Publikum wünscht!“ jazzdimensions.de

http://www.fattigfolket.com

http://www.ozellamusic.com

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