Liraz ist eine bekannte israelische Musikerin und Schauspielerin mit Wohnsitz Tel Aviv.
Auf ihrem neuen Album Naz, das am 19.10.2018 bei dem Label Dead Sea Recordings im Vertrieb von Indigo veröffentlicht wird, verbindet Liraz moderne Sounds und Beats mit der Musik ihrer persischen Wurzeln. Ihre Familie emigrierte kurz vor Ausbruch der Iranischen Revolution nach Israel, wo Liraz in eine persische Community hineingeboren wurde, die sich viele Traditionen ihres Heimatlandes bewahrt hatte. Sie wuchs zweisprachig in Hebräisch, der Sprache ihres Heimatlandes, und Farsi, der Muttersprache ihrer Eltern, auf. Innerhalb der persischen Community waren schmerzhafte Erinnerungen an das Land immer präsent, in das man nie mehr zurückgehen konnte und dieses Gefühl des Verlusts weckte Liraz‘ immenses Interesse an ihren eigenen kulturellen Wurzeln, ob als Schauspielerin oder Musikerin.
Bei Liraz‘ zahlreichen Arbeitsaufenthalten in Los Angeles, durch seine große, mehr als 700.000 Menschen zählende persische Community auch als „Tehrangeles“ bekannt, lernte sie während der Dreharbeiten zu Filmen wie A Late Quartet (Saiten des Lebens) neben Philip Seymour Hoffman oder Fair Game neben Naomi Watts die Musik und Geschichte(n) von Sängern und Sängerinnen wie der legendären Googoosh kennen. Googoosh durfte nach der Iranischen Revolution 1979 nur noch vor einem rein weiblichen Publikum auftreten und musste den Iran verlassen, um ihre Karriere weiter verfolgen zu können.
Die Geschichte von Googoosh und anderen Sängerinnen aus dem Iran, die vor der Revolution 1979 ein ganz anderes, von künstlerischer Freiheit bestimmtes Leben führen konnten – inspirierten Liraz dazu, über ihre eigenen Wurzeln neu nachzudenken. Über ihre Herkunft sagte sie in einem Interview mit Haaretz: „I grew up with heavy baggage. Iranian on my mother and father’s side. Like it or not, the fight for women’s freedom of expression is in my DNA. Everything I do in life is connected to the ban on women’s singing.”
Auf ihrem neuen Album will sie die „verlorenen Stimmen des Iran“ verkörpern, Stimmen, die im Heimatland ihrer Eltern seit der Iranischen Revolution nicht mehr öffentlich vor einem gemischt-geschlechtlichen oder rein männlichen Publikum auftreten durften. So verschmelzen auf dem Album 1970er Sounds aus dem Iran, über die Liraz in dem schon erwähnten Interview mit Haaretz sagte, sie wären „characterized by resistance to traditional music and a desire to find a universal sound“, mit den Beats und den Electronica-Elementen von Rejoicer, einem der bekanntesten zeitgenössischen Tel Aviver Produzenten und Gründer des Labels Raw Tapes. Naz führt den Hörer auf eine musikalische Reise von Teheran über Tel Aviv zur LA Beats-Szene.
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Die Rolle der Frau ist in den Texten des Albums sehr präsent: In dem Song „Nozi Nozi” macht sie sich über das Konzept des „noz“ lustig. Das spielt auf den iranischen Archetypus der immer freundlich lächelnden Ehefrau an, die ihren Ehemann auf subtile Weise nach ihrer Nase tanzen lassen möchte. Auch die Musik reflektiert die kulturellen Referenzpunkte dieser Geschichte: ein beständig wiederholter Streicherrefrain, der sich im Verbund mit Liraz‘ Stimme immer intensiver hochschraubt, wird durch einen spartanischen, prahlerischen Beat in ein neues Licht gesetzt.
Googoosh ist auf dem Album auch in anderer Weise präsent: das Stück „Hala Bavar“ ist eine Coverversion eines ihrer Songs. Im Text geht es darum, wie sich die innere Aufgewühltheit des Menschen zur Realität des täglichen Lebens verhält, während die Musik einen melancholischen Hintergrundsound über ein sanftes ambientes Summen setzt.
Weitere Informationen:
https://www.lirazmusic.com/
https://www.facebook.com/LirazOfficial/
LIRAZ
Das neue Album: Naz
VÖ: 19.10.2018
Label: Dead Sea Recordings
Vertrieb: Indigo
Formate: LP / CD / digital
Katalognummer: DSR002
EAN CD: 4015698018486
EAN LP: 4015698018554
Labelcode: 13406
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