Ekiti Sound gehört zu den Wegbereitern eines neuen musikalischen Dialogs zwischen London und Lagos. Sein Debütalbum Abeg No Vex, das am 26.04.2019 bei Crammed Discs veröffentlicht wird, verdrahtet musikalische Schaltkreise miteinander, indem britische Sound System-Kultur, HipHop und Afrobeat wie ein vielfältiger Refrain globaler Stimmen zu durchgeknallten Verknüpfungen zusammengelötet werden. Es ist ein originäres Werk bestehend aus vielen Ebenen der Musikgeschichte, die wie eine chaotisch-heitere Soundkollage übereinander liegen.
Seine Wurzeln sind Leke (alias CHiF), dem hinter Ekiti Sound stehenden Musiker, Sänger und Produzenten wichtig. Sein Künstlername ist eine Anspielung auf den nigerianischen Bundesstaat Ekiti, aus dem Lekes Vater stammt. Das Album verbindet nigerianische Klänge wie die Musik Fela Kutis, die Leke im Alter von elf Jahren bei den Nachbarn in Lagos das erste Mal hörte, mit den Bassfrequenzen der britischen Sound Systems, von Drum & Bass über Dubstep bis zu funkigem House.
Lekes Beziehung zu seinem Vater sowie zu seiner Heimat Nigeria waren wichtige Faktoren bei der Entstehung des Albums. Als sein Vater krank wurde, kehrte Leke nach Nigeria zurück, um bei der Leitung des Familienbetriebs zu helfen und kam erst nach dem Tod seines Vaters zur Musik zurück. Lekes Sicht auf die Kultur seines Heimatlandes veränderte sich dadurch: „Ich musste in diese Kultur eintauchen, um mich zu versichern, dass ich meine Identität nicht verloren hatte. Durch die Musik konnte ich herausfinden, wer ich wirklich war. Abeg No Vex ist nicht das Ergebnis einer Entscheidung, sondern eine Suche, ein Kulturschock, eine emotionale Bewegung.“
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Während Lekes Jugend zog seine Familie mehrfach zwischen Nigeria und Großbritannien hin und her, meistens zwischen den beiden Hauptstädten London und Lagos. Leke führt das heute weiter: er arbeitet als Sound Editor sowohl für Nollywood, die boomende Filmindustrie in Nigeria, wie für die bekannten britischen Pinewood Studios. „Das Album ist der Soundtrack zur neuen Diaspora,“ sagt Leke und seine Tracks tauchen tief in die Erinnerungen an seine unterschiedlichen Lebenswelten ein: von den Parties in besetzten Lagerhäusern im Londoner Viertel Hackney Wick bis zu Fela Kutis Schrein in Ikeja.
Beeinflusst wurde Leke von 1990er HipHop bis zu George Gershwin. Die meiste Musik hörte er als Teenager im Radio, nahm sie auf Cassette auf und schnitt sie nachher in DIY-Manier zu eigenen Mixen. Darunter waren Künstler wie die Four Tops, James Brown oder Künstler von Stax Records – letzteres vor allem wegen des Schlagzeugers Al Jackson Jr. Leke klebte aus all dem die Rhythmen zusammen, die seine Aufmerksamkeit erweckt hatten.
In den späten 1990er Jahren bildeten Drum & Bass-Raves die nächste Stufe in seiner musikalischen Entwicklung: „Ich fand die polyrhythmische Komplexität von Drum&Bass Schlagzeugprogrammen immer sehr inspirierend“, so Leke, „und das zeigt sich auf subtile Art und Weise in einigen meiner eigenen Schlagzeugprogramme.“
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Leke ist Teil einer boomenden Musikszene in Lagos. Als Gründer der Lagos Music Conference besteht ein Teil seiner Arbeit darin, die in der Stadt wieder aufblühende kreative Energie zu fördern: „Wir haben seit Mitte der 1970er Jahre nicht mehr so viel Aufmerksamkeit auf uns gezogen,“ sagt Leke. Dazu zählt auch seine Arbeit für den Film, u.a. seine Zusammenarbeit mit Regisseuren wie Abba Makama (Green White Green). „Wir schaffen bewusst ein neues Narrativ für die moderne afrikanische Erfahrung mit globaler Perspektive“, so Leke.
Das Album adressiert eine Vielzahl von unterschiedlichen Perspektiven und Orten, so auch bei den Sprachen: es gleitet von Yoruba zu Pidgin-Englisch und Englisch, jeweils gesprochen, gerappt oder gesungen. Manchmal passiert das auch innerhalb eines Songs. Abeg No Vex ist als Album sowohl ein Fragment wie auch eine Einheit, ein Fest der Verschiedenheit. „Es ist eine Möglichkeit, dem Ort Anerkennung zu zollen, aus dem ich stamme,“ sagt Leke. „Es wird dabei helfen, den Namen zu verbreiten, der die von meinen Eltern an mich weitergegebene Energie repräsentiert.“
Weitere Informationen:
https://www.facebook.com/ekitisound/
EKITI SOUND
Das Debütalbum: Abeg No Vex
VÖ: 26.04.2019
Label: Crammed Discs
Vertriebe: Indigo (CD) / PIAS (digital)
Bestellnummer: cram 281 / cram 281DLP
UPC CD: 876623007869
UPC LP: 876623007876
Formate: CD, D-LP, digital
Labelcode: 08689
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