Die Münchner Band Ark Noir erforscht das Universum elektronischer Beatmusik und verbindet dieses mit dem Element der Improvisation. Ihre Musik klingt manchmal rau und düster, manchmal reich an Tiefe und Texturen und bewegt sich von cineastischen Soundwelten hin zu pulsierenden Beats. Das Quintett verwendet Synthesizer, Sample-Pads und eine Vielzahl von Effektpedalen, um Klanglandschaften zu erzeugen, die elektronisch klingen, aber dennoch von echten Instrumenten gespielt werden.
Ursprünglich im Jahr 2015 gegründet, als jedes Mitglied noch dabei war, sein Studium an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in München abzuschließen, entschieden sich der Saxophonist Moritz Stahl und der Bassist Robin Jermer, die damals wie heute Mitbewohner sind, zusammen eine Band zu gründen. Sie suchten die Talente des Schlagzeugers Marco Dufner und des Gitarristen Tilman Brandl, und als der Pianist/Keyboarder Sam Hylton fast ein Jahr später dazu kam, schlossen sich diese fünf zum Projekt Ark Noir zusammen.
Trotz ihrer jungen Jahre haben alle fünf schon ausgiebig Erfahrungen in anderen Ensembles, teilweise auch gemeinsam, gesammelt. Darunter sind u.a. die Jazzrausch Bigband, das Bundesjazzorchester, die Hannah Weiß Group, das 2018 mit dem ECHO Jazz ausgezeichnete Bamesreiterschwartz Orchestra sowie Gerd Baumann, Adriano Prestel oder SLATEC.
Das Debütalbum Tunnel Visions, das am 28.06.2019 bei enja & yellowbird veröffentlicht wird, beginnt mit einer postapokalyptischen Tondichtung, die auf einem einzigen, von Stahl komponierten Leitmotiv basiert. „A Dystopian Society“ erzählt eine von Science-Fiction-Romanen und Filmen inspirierte, in einer dystopischen Zukunft spielende Geschichte, in der Kapitalismus, Rassismus und Tyrannei Teil der Gesellschaft sind und, wie Stahl sagt „die heutige Gesellschaft widerspiegelt.“
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Die Albumversion des Stücks ist das Ergebnis eines langen Prozesses des Komponierens und Improvisierens, sowohl einzeln als auch im Kollektiv, bei dem Elemente hinzugefügt und subtrahiert wurden, bis eine Soundcollage entstand, die zu den wichtigsten des noch jungen Quintetts gehört. Die Band fällt von atmosphärischen Ambient-Sounds in einen pulsierenden Dance-Beat, über den Stahl ein energiegeladenes Saxophon-Solo spielt.
Der Titelsong „Tunnel Visions“ ist ein ansteckender Trap-Beat, komponiert von Dufner, der ein psychedelisches, aber dennoch lyrisches Gitarrensolo von Brandl enthält. „Für mich repräsentiert die Energie des Stückes eine Art Neuzeit-Apokalypse, auf die wir zusteuern. Es fühlt sich so an, als würde man um sein Leben rennen und es gibt nur einen letzten Ausweg“, so Dufner und weiter: „Ein bisschen wie in einem Videospiel oder einem Jurassic Park-Film. Auf der anderen Seite bietet der Song das Gefühl, niemals aufzugeben, was in gewisser Weise auch sehr positiv ist “. Das Stück löste eine Inspirationswelle für die Band und ihr erweitertes Künstler-Netzwerk aus. So wurde ein hypnotischer Remix von Ludwig Wandinger schnell in das Live-Repertoire der Band aufgenommen.
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Das rhythmische Geflecht im Stück „Arkomplex“ wurde ursprünglich von Hylton komponiert. Auch wenn die Klangästhetik komplett eigenständig ist, wird die kompositorische Struktur stark von den frühen Multi-Tracking-Aufnahmen von Lennie Tristano beeinflusst, insbesondere von seinem Loop-Jam „Turkish Mambo“. Hylton spielt ein wildes Rhodes-Solo, bevor die Band in einen treibenden Beat übergeht, um den Song zu beenden, als ob sie schließlich das Auge des Hurrikans erreichen.
Der erste Schritt der Band, Vocals zum Mix hinzuzufügen, ist bei „Weightless“ zu hören, einer Zusammenarbeit mit der Sängerin Hannah Weiss und dem Elektro-Künstler Ralph Heidel. Die kollektive Komposition basiert auf Skizzen und Beats von Dufner, Stahl & Hylton, die geschliffen und zu epischen Proportionen verarbeitet wurden. Es zeigt ebenso die endlose Kreativität von Monojo (Joh Weisgerber), der das gesamte Album gemischt hat.
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Der Albumtitel Tunnel Visions ist auch der Name für eine neue Festivalreihe, die seit 2018 im Münchner Milla Club von Ark Noir organisiert und kuratiert wird. Das Festival bietet eine Plattform für zeitgenössische elektronische Künstler, die vier Mal im Jahr für einen multimedialen Abend mit Live-Musik und Visuals zusammen kommen. Zum Lineup gehörten bisher LBT, Salomea, C.O.W. Dr., Dr. Syros, Plateau Green, Ralph Heidel, Akai Kuren und Alban Winter/Triggerboy. Eine Live-Version des „Tunnel Visions Remix“, den Ark Noir bei Ausgabe Nummer 3 gespielt hat, ist als zusätzlicher Bonustrack auf dem Album enthalten.
Tourdaten:
2019:
19.04.2019 Garching / The Universe ESO Supernova (Planetarium)
21.04.2019 München / Isarflux Festival Blackbox Gasteig
03.05.2019 A-Krems / Donaufestival
10.05.2019 München / Ampere (Big Harry Festival)
14.06.2019 München / Milla Tunnel Visions Volume 5
06.07.2019 München / Unterfahrt
15.07.2019 Mainz / Schon Schoen
26/27.07.2019 Vogtland / Festival L’Abore
27.09.2019 München / Milla Tunnel Visions Volume 6
19.10.2019 München / Gasteig (Digitalanalog 2019)
25.10.2019 München / Jazzfest München
29.11.2019 München / Planetarium (Live in the Universe)
2020:
31.01.2020 CH-Zürich / Moods (Match & Fuse Festival)
21.02.2020 München / Milla Tunnel Visions Volume 7
Weitere Informationen:
https://www.arknoirmusic.com/
ARK NOIR
Das Debütalbum: Tunnel Visions
VÖ: 28.06.2019
Formate: CD, Vinyl, digital
Label: enja & yellowbird
Vertrieb: edel
Bestellnummer: yeb-7793
UPC: 767522779325
Labelcode: LC 18386
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