Mit elektrischen Gitarren, traditionellen Trommeln und verzerrten Daumenklavieren sind die Kasai Allstars in der ganzen Welt bekannt geworden. Auf ihrem neuen Album black ants always fly together, one bangle makes no sound , das zum ersten Mal komplett von Gitarrist Mopero Mupemba produziert wurde und am 07.05.2021 bei Crammed Discs veröffentlicht wird, ergänzen die MusikerInnen vertrackte elektronische Schlagzeugprogrammierungen zu ihren heiter klingenden Vocals. Sie passen perfekt zu den aus traditioneller Trance- sowie ritueller Musik gewonnenen Rhythmusmustern der Band und sorgen für die umwerfenden Strukturen und Polyrhythmen in den Songs.
Viele der Texte basieren auf Mythen oder Sprichwörtern und einige Stücke drehen sich um die zwei hintereinander stehenden Aphorismen im Albumtitel. Die in ihnen gleich doppelt geäußerte Idee, dass Einheit Stärke bedeutet und gegenseitige Unterstützung den Schlüssel bildet, um schwierige Situationen zu meistern und Ziele in der Gemeinschaft erreichbar zu machen, ist übrigens ein Motto, das auch Staaten wie Bolivien, Haiti, Bulgarien, Belgien oder Georgien nutzen.
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Es ist sicherlich ein mehr als passendes Motto für das Kollektiv, das aus der Vereinigung von fünf Bands der Region Kasai geboren wurde und in dem fünf unterschiedliche ethnische Gruppen mit ihren jeweils eigenen, bis zur Bandgründung als inkompatibel geltenden Musiktraditionen und Sprachen zusammenarbeiten. Noch dazu ist es ein inspirierendes Beispiel, wie durch Zusammenarbeit ethnische sowie Sprachbarrieren überwunden werden können.
Die Besetzung auf dem Album besteht aus Sängerin Muambuyi (deren Stimme und Persönlichkeit als Inspiration für den Berlinale-gekrönten Spielfilm Félicité standen), Kabongo (Sänger und elektrische Likembe), Sänger Mi Amor, Tandjolo (Vocals und Lokombe) und Bayila Tshilumba (Xylophon); die junge Sängerin Bijou feiert ihre Kasai Allstars-Premiere bei einigen Tracks und hinzu kommen noch weitere Backing-Sänger- und SchlagwerkerInnen. Assistiert von Toningenieur Papy Atuke übernahm Gitarrist und Produzent Mopero Mupemba auch das Programming. Aufgenommen wurde in Kinshasa und gemischt von Greg Bauchau und Vincent Kenis in Brüssel.
Für black ants always fly… sammelte die Band traditionelle Musik der Luba, Songye und Tetela aus der ungefähr der Größe Frankreichs entsprechenden Kasai-Region. Anders als auf den bisherigen Alben nutzte Mopero Mupemba, Autor circa der Hälfte aller Stücke, aber auch Ideen für Melodien aus benachbarten Regionen wie Bandundu, wodurch unterschiedliche Klangfarben Einzug auf dem Album hielten.
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Der Text von „Ooloh“, einem Kriegstanz für den Frieden, illustriert durch eine aussagekräftige Anekdote das Motto des Albums, wie Mopero erzählt: „Die Inspiration für diesen Song stammt aus einem Dorf in der Provinz Sankuru. Wenn ein Problem zwischen den Dorfbewohnern besteht, suchen sie mithilfe eines besonderen Kriegstanzes, bei dem sie Waffen in den Händen halten, nach einer friedlichen Lösung. Es ist ein Tanz, der das Ende von Feinseligkeiten signalisiert und dient heute zur Konfliktlösung.“ Ganz anders das Stück „Musungu Elongo Paints His Face White To Scare Small Children”: „In einigen Dörfern der Basongye gibt es eine traditionelle Figur namens Musungu Elongo. Er bedeckt sein Gesicht mit weißem Ton um freche kleine Kinder zu erschrecken. Er rennt ihnen nach und droht sie zu verschlingen, wenn sie sich nicht benehmen… und wenn sie ihm keine Süßigkeiten und Nüsse geben.“
Hintergrund:
Seit Veröffentlichung ihrer ersten fünf Stücke auf dem Congotronics 2-Album im Jahr 2005 hat der spezielle Sound der Kasai Allstars KünstlerInnen und MusikliebhaberInnen weltweit fasziniert. Vor allem KünstlerInnen aus Avant-Rock, Elektronik und HipHop meinten, eine Art „Ur-Rock“ darin zu finden, eine durch Zufall entstandene Mischung aus traditioneller ritueller und Trance- mit Avantgardemusik. Die traditionelle Musik ihrer Heimat, auf die sich die Kasai Allstars beziehen, war allerdings dort einem Bann unterzogen, weil sie angeblich Skandalöses wie erotischen Tanz oder heidnische, sogar satanische Rituale beinhalten sollte.
2008 folgte das Debütalbum In The 7th Moon, The Chief Turned Into A Swimming Fish And Ate The Head Of His Enemy By Magic und 2010 das Tradi-Mods Vs. Rockers-Projekt mit Bands und KünstlerInnen wie Deerhoof, Animal Collective, Juana Molina, Shackleton, Jolie Holland oder Aksak Maboul, die zu Ehren der Kasai Allstars und anderer Congotronics-Bands wie Konono N°1 eigene Versionen ihrer Stücke einspielten.
Unter dem Projektnamen „Congotronics vs. Rockers“ entwickelte ein Jahr später eine Supergroup bestehend aus zehn kongolesischen MusikerInnen, darunter auch Mitglieder der Kasai Allstars, und zehn Indierock-MusikerInnen wie Juana Molina gemeinsam neues Repertoire und ging damit auf Tournee. 2014 folgte mit Beware The Fetish ein über 100 Minuten langes Doppelalbum der Kasai Allstars mit wilder Trancemusik voll großer roher Intensität. Das Album erschien auf so einigen Bestenlisten des Jahres.
Ein etwas anderes Projekt tat sich 2017 für die Allstars auf. Die Geschichte des bei der Berlinale mit dem Silbernen Bären prämierten Spielfilms Félicité von Alain Gomis basiert auf der Figur von Kasai Allstars-Sängerin Muambuyi und handelt von einer Barsängerin. Die Band spielt sich im Film selbst, schrieb darüber hinaus den Großteil der Musik und nahm sie auf. Später wurden diese Stücke gemeinsam mit anderen Tracks aus dem Film auf dem Album Around Félicité veröffentlicht.
Zwischen 2007 und 2018 spielte die Band bei vielen großen Festivals wie Glastonbury, Roskilde, Eurockéennes, Paleo, Fuji Rock, North Sea Jazz und mehr. KünstlerInnen wie Björk, Questlove, Saul Williams oder Juana Molina zählen zu ihren Fans.
Weitere Informationen:
https://www.facebook.com/KasaiAllstars
http://crammed.be/
KASAI ALLSTARS
Das neue Album: black ants always fly together, one bangle makes no sound
VÖ: 07.05.2021
Label: Crammed Discs
Vertriebe: Indigo (CD) / PIAS (digital)
Bestellnummer: cram 295
Formate: CD, LP, digital
EAN CD: 876623008231
EAN LP: 876623008248
Labelcode: 08689
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