Ebbe und Flut, Werden und Vergehen, an jedem „Strand des Lebens“ bleibt immer etwas davon zurück: Strandgut, Treibgut in Form von Gefühlen, Eindrücken, Schneisen der Verwüstung sowie blühende Natur in einer der vier Jahreszeiten. Spuren, die sich oft noch oder erst Jahre später lesen lassen.
Damit beschäftigt sich das am 01.07.2022 erscheinende Album Tides des Hamburger Mandolinisten und Komponisten Jochen Roß. Entstanden ist es gemeinsam mit alten Weggefährten und Freunden, Kollegen sowie Helden der Jugend, die allesamt an unterschiedlichen musikalischen Stränden zuhause sind. In elf Stücken mit unterschiedlicher Strandbelegung zwischen Ostsee und Karibik, ob akustisch oder verstärkt, handgemacht oder elektronisch, sind u.a. Mathias Eick, Martin und Oliver Kälberer, Jens-Uwe Popp oder der 2020 verstorbene Duduk-Spieler Arayik Bakhtikyan zu hören.
Die musikalische Palette reicht dabei von Rock, Pop, der sogenannten „Weltmusik“, Jazz, schottischer Folklore bis zu (ja, das stimmt) Einflüssen aus dem Metal, teils von Jochen Roß alleine, teils in Zusammenarbeit mit anderen Musikern in Improvisationen entstanden. Dazu kommen drei Stücke von Roß‘ Lieblingskomponisten Johann Sebastian Bach, eines von Arvo Pärt sowie eine Komposition des schottischen Mandolinisten Nigel Gatherer. Die Stücke sind nach den vier Jahreszeiten gruppiert – jeweils drei von ihnen nehmen sich der Klangfarbe des Frühlings, Sommers und Herbstes an – der Winter ist mit zwei Kompositionen vertreten.
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Der „Morning Rain“ im Herbst pocht auf die Dächer hernieder wie ein Technobeat, der überaus zarte und melancholische „Waltz for D.“ ist Roß‘ Frau gewidmet und der Titel „Spring“ so übermütig mit Funk- und Filmmusikanklängen wie sein Thema. Herzstück des Albums ist aber das neunminütige, wehmütig klingende „Rowing“, das auf dem schottischen Traditional „Rowing from Islay to Uist” basiert. Für das Stück improvisierte Roß mit Oliver Kälberer nachts in dessen Wohnzimmer und die beiden begaben sich „tiefer und tiefer in die Musik. Kaum ein Lehrer/ Mensch hat mich so nachhaltig beeinflusst wie Oliver“, so Roß, „wir kennen uns seit 1999. Er hat viele Türen in meinem musikalischen Empfinden und Denken geöffnet“.
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Aufgenommen wurde das Album von Marcus Schneider, der sonst in Bands wie Kid Kopphausen und Nullmillimeter oder bei Gisbert zu Knyphausen und Jochen Distelmeyer unterwegs ist. Laut Roß „wäre dieses Projekt ohne den Freigeist von Marcus nicht möglich gewesen, da er für mich als klassisch ausgebildeten Musiker mit dem einen oder anderen Schemen-Denken genau der richtige Gegenpol war. Auch das Mastering kommt von eher ungewöhnlicher Seite, wenn man das Album gehört hat. Die für Metal-Alben bekannt gewordenen Sascha Paeth und Michael „Miro“ Rodenberg waren hier am Werk und ein Stück wie „Rowing“ kam durch das Mastering „auf ein ganz anderes Level“ so Roß.
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Über den Entstehungsprozess des Albums sagt Jochen Roß: „Tief eingegraben in die Klangwelten des Virus TI Synth schraubten und drehten wir nächtelang an den Sounds, die später die Basis für das Stück ‚Rowing‘ werden würden. Wir surften auf einer Welle aus kreativen Hochgefühlen und ungebremster Experimentierfreude. Als ich damals in den frühen Morgenstunden die Wohnung meines Kollegen und Freundes Nils Hoffmann verließ, hatte ich noch keine Ahnung, dass unsere Arbeit der Startschuss für ein ganzes Album war – dieses Album“.
Weitere Informationen:
https://jochenross.com
Jochen Roß
Das neue Album: Tides
VÖ: 01.07.2022
Label: Housemaster Records
Vertrieb: HOFA
EAN CD: 4020796490263
EAN digital: 4020796490263
Labelcode: 05699
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