Piers Faccini & Ballaké Sissoko mit gemeinsamem Album bei Nø Førmat!

Zwei Jahrzehnte nach ihrer ersten Zusammenarbeit veröffentlichen der britisch-italienische Singer-Songwriter Piers Faccini und der malische Kora-Virtuose Ballaké Sissoko am 14.02.2025 das Duo-Album Our Calling. Es ist ein faszinierender Dialog zwischen einem virtuosen Instrumentalisten und einem begnadeten Songschreiber und Sprachkünstler und erschafft neue Liedformen mit einer Leichtfüßigkeit, die Kontinente verbindet und mit Traditionen spielt.

In den frühen 2000er Jahren lernten sich Sissoko und Faccini über das Label Bleu kennen und wurden Freunde. Seit dieser Zeit experimentieren sie mit neuen musikalischen Wegen zwischen Manding-Traditionen und Folksongformen, z.B. 2005 auf Faccinis zweitem Soloalbum Tearing Sky, auf dem Sissoko zu Gast war.

2020 wurde dieser Dialog beim Label Nø Førmat! fortgesetzt, als Piers Faccini das Stück „Kadidja“ in der Bambara-Sprache auf Sissokos Album Djourou, und später als Gast auch bei dem Song „The Fire Inside“ sang. So wurde die Idee für ein Duo-Album immer konkreter.

Die zehn Stücke des Albums sind ein klanglicher und erzählerischer Lobgesang auf Migration in all ihren Ausprägungen, ob die vom Wind getragenen Samen in der Natur, ob von Vögeln wie der Nachtigall, die zum Wechsel der Jahreszeiten zwischen Westafrika und Europa zieht, oder von Menschen, die über die Jahrhunderte entlang der Handelsrouten musikalische Modi und Rhythmen teilten.

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Der rein akustische Dialog der beiden Freunde, die als Gäste den Cellisten Vincent Segal, Badjé Tounkara an der Ngoni und Malik Ziad an der Gimbri zu den Aufnahmen einluden, wurde innerhalb von fünf Tagen live in einem Pariser Studio unter der Ägide von Frédéric Soulard eingespielt. Das Album fühlt sich in seinem Kern wie ein Werk aus Mali an, ist aber die ganze Zeit über von einer Essenz aus Folk-Songwriting durchdrungen. Alle Stücke sind in englischer Sprache mit nur einer Ausnahme: „Ninna Ninna“ ist ein traditionelles Lied aus Süditalien, mit dem Faccini auf seine Wurzeln zurückblickt. Es ist das einzige Stück des Albums, das nicht von den beiden geschrieben wurde und offenbart ihre Kunst, Musiktraditionen zusammenzubringen, ohne dass eine davon im Schatten der anderen steht.

Vielleicht braucht es zwanzig Jahre der Freundschaft und des Zusammenspiels, um eine solch rare und profunde musikalische Alchemie zu erreichen, in der sich Stimmen zusammenfügen und verschmelzen, dabei aber immer unterscheidbar bleiben, und durch die Traditionen und Geschichten, die sie in sich tragen, intakt und ganz bleiben, um frei miteinander kommunizieren zu können.

Ballaké Sissoko und Piers Faccini
(Photo Credit: Sandra Mehl)

Ballaké Sissoko und Piers Faccini
(Photo Credit: Sandra Mehl)[/caption]Auf dem Album gibt es viele Beispiele dafür. Das Stück „Shadows Are“ beginnt mit einer faszinierenden Solo-Kora-Passage im traditionellen Mandé-Modus und verwandelt sich auf wundersame Weise in etwas, das sich wie ein Jazz-Standard anfühlt, bei dem man sich Chet Baker als Sänger vorstellen könnte. Auch wenn das Duo die Musik der Vergangenheit hochachtet, steht es doch festen Fußes im 21. Jahrhundert. Die individuelle Kreativität der beiden liegt ihrem Dialog zugrunde, so dass sich die Kora zu keinem Zeitpunkt so anhört, also ob sie versuche, durch Anpassung oder Verbiegen einen Platz in westlichen Liedformen zu finden, wie es in den 1990er und 2000er Jahren in der Blütezeit von World Fusion oft der Fall war.

Als das Duo mit der Konzeption des Albums begann, gab es ein klares Versprechen ab: Die musikalische Sprache sollte mit den Mandé-Traditionen und -Modi beginnen und enden. Das war der kreative Auftrag für die Lieder. Auch wenn die Melodien auf Englisch gesungen werden, sind sie in Anlehnung an Mandé-Traditionen entwickelt worden. Die ternären Grooves in „North and South“ sowie „Mournful Moon“ sind dabei weitere Beispiele für die musikalische Entwicklung des Duos im Laufe der Jahre.

Am ehesten erinnert wohl das Lied „If nothing is real“ an Sissokos und Faccinis ursprüngliche Dialoge. Es ist ein Stück, das sowohl auf dem afrikanischen wie auch auf dem europäischen Kontinent ein Zuhause in der Ferne findet, und erinnert an die Nachtigall oder ‚Sorofé kono‘ in Bambara, den Singvogel, der die alten Freunde ursprünglich zu ihrem Album Our Calling inspiriert hat.

Weitere Informationen:
https://www.piersfaccini.com/ und https://www.ballakesissoko.com/en/

Piers Faccini & Ballaké Sissoko
Das neue Album: Our Calling
VÖ: 14.02.2025
Label: Nø Førmat!
Formate: CD, Vinyl, digital
Vertrieb: IDOL / Indigo
EAN / UPC LP: folgt!
Katalognummer LP: NØF65
Labelcode: 35386

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